Südostasien – Gesellschaften, Räume und Entwicklung

Karl Husa / Rüdiger Korff / Helmut Wohlschlägl (Hg.)

= Edition Weltregionen, Band 25

Keine Großregion der Dritten Welt - sieht man von der Volksrepublik China ab - erlebte im Laufe der letzten Jahrzehnte eine derart dynamische wirtschaftliche, politische und soziale Veränderung wie Südostasien.

Im ökonomischen Bereich ist die Region zum nicht mehr zu übersehenden "global player" geworden. In den meisten Staaten Südostasiens hat sich ein gut funktionierendes Transport- und Kommunikationssystem etabliert. Es ist es heute möglich, auch abgelegene und bis vor kurzem noch weitgehend isolierte Landesteile mit effizienten und vor allem kostengünstigen Transportmitteln zu erreichen; ähnlich dynamisch verlief auch der Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur. Parallel dazu begann der Massentourismus in Südostasien zu boomen. Eine Entwicklung, die - unterbrochen durch kurze, katastrophenbedingte Rückschläge (wie etwa durch die SARS- Krise 2003 oder die Auswirkungen des Tsunami im Dezember 2004) – nun schon seit mehr als vier Jahrzehnten ungebrochen anhält.

Im demographisch-sozialen Bereich verzeichnet ein Großteil der Staaten Südostasiens heute neben einem beeindruckenden Anstieg im Bildungsniveau der Bevölkerung (niedrige Analphabetenraten; hohe Einschulungsraten) vor auch beachtliche Erfolge in der Reduktion des Bevölkerungswachstums, unter anderem durch den Einsatz effizienter Familienplanungsprogramme.

Dies alles hat gravierende Auswirkungen auf Umfang, Richtung und Zusammensetzung der Migrationsvorgänge in Südostasien: Das Niveau der räumlichen Bevölkerungsbewegungen, die Komplexität des räumlichen Musters von Migrationsbewegungen und die Zahl der darin involvierten Bevölkerungsgruppen sind drastisch angestiegen.

Weitere Prozesse sind die Ausbildung von Mittelschichten und zivilgesellschaftlichen Organisationen, Säkularisierung oder Fundamentalisierung der Religionen, ein dynamisch ablaufender Urbanisierungsprozess und eine Sensibilisierung im Hinblick auf ökologische Probleme.

Der vorliegende Band - in Ergänzung und Erweiterung zum bereits 2003 erschienen Vorgängerband – beleuchtet diese Entwicklungen. Die Herleitung und Begleitung der historischen, kulturellen, politischen, sozioökonomischen und soziodemographischen Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart sind Anliegen und Anspruch des Buches.